Dramatherapie ist die gezielte Nutzung von Drama- und Theaterkonzepten für beraterische und therapeutische Zwecke. Sie basiert auf der Prämisse, dass Menschen
dramatische Wesen sind.
Das Wort Drama stammt aus dem Griechischen und bedeutet Handlung, Aktion. Dramatherapie ist aktiv, experimentell und reflexiv. Sie integriert Denken, Fühlen und Handeln. Dies hilft Menschen, ihre
emotionalen, kognitiven und physischen Erfahrungsebenen zu integrieren.
Die Dramatherapie nutzt...
... für die Begleitung eines kunsttherapeutischen Prozesses.
In der Dramatherapie unterscheiden wir
zwischen der Alltagsrealität und der dramatischen Realität, d.h. einer symbolischen, imaginativen Welt. Letztere finden wir sowohl auf der Theaterbühne wie auch im kindlichen Spiel
des «So-tun-als-ob». Für die Gestaltung der dramatischen Realität, nutzt die Dramatherapie eine Vielzahl von Elementen aus Theater, Puppenspiel, Soziodrama, Rituale, Kunst, Geschichten-Machen,
Mimik, Stimme, Masken, etc.
Im Unterschied zum klassischen helfenden Gespräch, das sich in der Alltagsrealität bewegt, regt die Dramatherapie über das spielerische Handeln und Interventionen auf der symbolischen Ebene
Veränderungsprozesse an.
Für einmal die Alltagswelt verlassen, in
neue Rollen schlüpfen und Dinge wagen, die wir im realen Leben nicht tun würden – das kann bisher verborgene Ressourcen erfahrbar machen, Perspektiven eröffnen und ungeahnte Problemlösungen zu
Tage fördern.
Dramatherapie wird sowohl als methodischer Bestandteil in verschiedenen psychosozialen Arbeitsfeldern wie auch als eigenständige therapeutische Disziplin praktiziert.
Dramatherapie ist in vielen Ländern bereits fester Bestandteil der Arbeit in Schulen, Heimen, Spitälern, psychiatrischen Kliniken und anderen sozialen Institutionen, von der Prävention über die
Persönlichkeitsentwicklung bis zur Rehabilitation. Sie ist vielseitig anwendbar in allen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit, Pädagogik und Therapie – überall, wo Veränderungsprozesse angeregt und
begleitet werden.
Einige Therapierichtungen, die mit der Dramatherapie verwandt sind:
"An der Dramatherapie spricht mich besonders an, dass sich die Welt durch eine Vielzahl von gestalterischen Mitteln erforschen lässt:
So wird in Rollen geschlüpft, gemalt, gespielt und getanzt."
Studentin Dramatherapie
Interview mit Anne-Cécile Moser, Dramatherapeutin DTI, Absolventin des Lehrgangs Dramatherapie